Interview mit Heiko Wunder

Die Modemarke „wunderwerk“ steht für die einzigartige und bewusste Symbiose von Mode und Nachhaltigkeit. Starke Denim-Styles und moderne stilvolle Kleidung und Accessoires sind die Ergebnisse aus coolem Design, ressourcenschonenden Materialien und Produktionsverfahren sowie Qualität.

Mehr Infos über die Marke erfährst Du in unserem spannenden Interview mit „wunderwerk“ Gründer Heiko Wunder.

Wie kam es zu der Gründung von „wunderwerk“ ?

Heiko Wunder wusste schon in jungen Jahren, dass er sein eigenes Mode Label gründen möchte. Nachdem er einige Jahre in der Modewelt arbeitete und viel Erfahrung gesammelt hatte, beschloss er 2011, eigenständig zu werden und gründete in Düsseldorf sein eigenes Label „wunderwerk“.

Er machte es sich zum Ziel, eine modische Kollektion mit gutem Gewissen zu realisieren und dabei in kompromissloser Nachhaltigkeit zu produzieren.

Im Mai 2013 ging Wunder mit seiner ersten fairen Kollektion auf den Markt.

Eine besondere Herausforderung bei der Verfolgung seines Ziels, nachhaltig und fair zu produzieren, bereitete ihm sein Lieblings-Produkt, die Jeans. Diese wollte er so umweltschonend wie möglich herstellen.

Wunder wollte bewusst auf die Bearbeitung mit giftigen Chemikalien bei der Jeanswaschung verzichten und setzte von Beginn an kompromisslos ressourcenschonende und nachhaltige Wasch-Methoden ein.

Heiko Wunder: „Nachhaltiges Bleachen der Jeans funktionierte anfangs gar nicht. Wir konnten zu dem Zeitpunkt nur leicht ausgewaschene Jeans zum Verkauf anbieten.“

Mit Hilfe von langjähriger Zusammenarbeit und Tests mit den Lieferanten und Stoff-Herstellern, konnte das Düsseldorfer Label immer mehr Jeans-Wasch-Verfahren ausklügeln.

Heutzutage sieht man bei der Waschung der „wunderwerk“-Jeans keinen Unterschied zu anderen herkömmlichen Denim-Herstellern - und das bei Verzicht auf Einsatz giftiger Chemikalien und mit enorm wenig Wasserverbrauch.

Was ist die ,,wunderwerk“ Brand Mission?

Heiko Wunder betont: „Die Mission der Marke ist, dass wir komplett kompromisslos nachhaltige Mode herstellen, die nicht „öko“ aussieht und den modernen Trends entspricht. Faire Mode im Zeitgeist.“

Das Düsseldorfer Label hält seine Designs clean und cool, ohne große Logos oder auffälligem branding.

Die Produktion ist darauf ausgerichtet, in Einklang mit Umwelt, Mensch und Tier zu funktionieren, also möglichst keine umweltbelastenden Gifte und Schadstoffe einzusetzen und somit auch zu vermeiden, dass Mensch, Tier und Umwelt damit in Verbindung gelangen.

Wie schafft es „wunderwerk“ die einzigartige Jeans Waschung nachhaltig herzustellen ?

more than organic.

Bio-Baumwolle reicht nicht aus, um nachhaltig zu sein, sondern auch der Einsatz anderer Materialien, sowie die Bearbeitung müssen so umweltschonend wie möglich durchgeführt werden, um eine Jeans als nachhaltig bezeichnen zu können.

Darauf legt Wunder sehr viel Wert und hat daher sein Unternehmen von Anfang an auf kompromisslose ressourcen- und umweltschonende Verfahren der Jeans-Waschung ausgerichtet.

Die Waschung der „wunderwerk“-Jeans wird mit Stone Waschung, Ozon-Behandlung oder Handarbeit realisiert.

Bei der Ozon-Behandlung wird die Jeans mit dreifach gebundenem Sauerstoff, in einer Kabine in einem geschlossenem Raum, aufgehellt, ohne dass Arbeiter damit in Kontakt kommen.

Greenwashing.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Marke in Bezug auf Ressourcenschonung, ist der deutlich geringere Wasserverbrauch bei der Jeans Herstellung.

Heiko Wunder: „Bei unserer dunklen „Rinse“-Waschung haben wir bis 2018 nur 4 Liter, während man bei der konventionellen Herstellung bis zu etwa 30 Liter, verbraucht. Seit Sommer 2019 konnten wir den Wasserverbrauch auf nur 0,7 Liter reduzieren.“

Den größten Unterschied kann man bei einer extrem hellen Bleach-Jeans feststellen: Normalerweise benötigt ein solches Bleich-Verfahren 160 Liter(!) Wasser. Die „wunderwerk“ -Jeans in dieser Waschung kommen dagegen mit nur maximal 10 Liter Wasser aus.

Wunder gilt als Vorbild in der Branche und beeinflusst dadurch auch andere Modelabel positiv.

Was für Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt „wunderwerk“ ?

Donation T-Shirts

„wunderwerk“ entwirft und designt Spenden-T-Shirts, durch deren Verkaufserlös verschiedene Spendenorganisationen unterstützt werden, wie zum Beispiel WWF oder NABU (Naturschutzbund Deutschland).

Außerdem ist „wunderwerk“ Mitglied des IVN, des Internationalen Verbands der Naturtextilien.

Die Düsseldorfer Marke pflegt dazu auch Kooperationen mit der Marke Dopper Flaschen und Bionade, sowie dem Seifenhersteller Dr. Bronner’s.

ÖkoBon

Einen weiteren großen Meilenstein hat „wunderwerk“ durch die Kooperation zusammen mit ÖkoBon gesetzt. Seit Mai werden in allen „wunderwerk“-Stores die ökologisch einwandfreien Bonrollen für EC- und Kassenbondrucker eingesetzt. Alle Geschäftskunden bekamen kostenlose Testkits und Infomaterialien zugeschickt, um diesen nachhaltigen Bon zu testen.

Der Öko-Bon besteht aus Basispapier aus nachhaltiger Forstwirtschaft, ist frei von chemischen Farbentwicklern und Bisphenolen. Die Bons sind trotzdem sonnenlichtbeständig und somit, anders als herkömmliche Bons, archivierbar.

Heiko Wunder betont: „Viele Unternehmen kopieren Ihre Einkaufs-Bons, da der Aufdruck des normalen Bons schnell verblendet und unleserlich wird. Dadurch entsteht ein sehr hoher Papierverbrauch, der nicht nur umwelt- sondern auch ressourcenschädlich ist. Der Ökobon ist archivierbar und verbleicht nicht.“

Weitere Vorzüge der nachhaltigen Bons sind, dass diese im herkömmlichen Altpapiermüll entsorgt werden können. Der normale Bon gehört idealerweise auf den Entsorgungshof und nicht in die normale Haushaltsmülltonne, da dieser aus nicht nachhaltigem Thermopapier besteht.

Heiko Wunder wünscht sich:

„In der Zukunft wird es ausschließlich nachhaltige Mode geben und Bio & Co. als selbstverständlich gelten“.

 

// Lisa Steinhausen hat dieses Interview geführt 

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